Haarzell-Leukämie-Hilfe e.V.


HZL-Patientin, 66 Jahre

Bericht über "meine" Haarzell-Leukämie im März 2006

Ich bin jetzt 66 Jahre alt und meine erste Diagnose erfolgte vor 17 Jahren.

1989 erhielt ich in der UNI-Klinik Lübeck die Diagnose: "Niedrig malignes Non-Hodgkin-Lymphom"

Es wurde mir eine leichte Chemotherapie empfohlen, die ich jedoch ablehnte, da ich aus familiären Gründen zu der Zeit so fit wie möglich sein musste.

Nach einer erneuten Knochenmarkentnahme eines niedergelassenen Hämathologen im Jahr 1993 hieß es dann Haarzell-Leukämie, Infiltrationsgrad des Knochenmarks 40%.
Zuvor bezweifelte dieser Arzt die UNI-Diagnose, da ich so gar nicht krank, sondern immer blendend aussehe und immer eine frische Gesichtfarbe habe.

R ü c k b l i c k

Meine schlechteste Zeit war in den 80er Jahren. Ich fühlte mich immer schwach und kaputt und kämpfte unentwegt gegen die extreme Müdigkeit an. Mein Hausarzt, ein Internist, machte div. Blutuntersuchungen, deren Werte nie in Ordnung waren. Auf meine Müdigkeit ging er nie ein, da ich seiner Meinung nach immer so gesund aussah.
1982 war mein Hausarzt im Urlaub, als es mir extrem schlecht ging.
-Ich hätte im Stehen schlafen können-
Ich suchte seinen Vertreter auf. Der ließ sich von meinem "blendenden" Aussehen nicht blenden, machte Blutuntersuchungen und war erstaunt, wie schlecht die Werte ausfielen. Dem müsse man unbedingt nachgehen, meinte er und schrieb dem Hausarzt einen Bericht.
Der aber unternahm nichts, sondern wollte einfach nur abwarten. Leider hatte ich zu der Zeit noch keine Ahnung von Blutwerten.

Im Januar 1985 waren die Leukos bei 2,8.
Ende Februar erkrankte ich an einer schweren Lungenentzündung, nachdem ich viele Monate eine Bronchitis hatte. Ich bekam Antibiotika und war nach 5 Wochen einigermaßen fit, sodass ich wieder arbeiten konnte.
Bald aber folgten eine Rippenfell- und etwas später eine leichtere Lungenentzündung. Bekannte hielten die häufigen Erkrankungen nicht für normal und empfahlen mir die Einnahme von Vitamin E. Vom Apotheker wurden mir dann noch andere Vitamine angeraten. Ich nahm jetzt Alles ein, von dem ich glaubte, dass es meinen Körper und meine Immunabwehr unterstützen könnte.
Es ging mir nach relativ kurzer Zeit wirklich etwas besser. Die Müdigkeit war nicht mehr so extrem.

1989 hatte ich erneut ein absolutes Tief. Da mein Hausarzt wieder im Urlaub war, suchte ich den Vertretungsarzt von 1982 auf. Der machte abermals eine gründliche Blutuntersuchung und fragte, ob die Ergebnisse zwischenzeitlich besser gewesen seien. Sie waren es nicht.
Jetzt schrieb er meinem Hausarzt keinen Bericht mehr, sondern überwies mich direkt in die Uni-Klinik.
Die Uni diagnostizierte "Non-Hodgkin-Lymphom"

Aufgrund einer Empfehlung von Freunden suchte ich jemanden auf, der Mineralstoffmangel durch Auspendeln feststellen konnte. Er wunderte sich über das große Mineralstoffdefizit und fragte nach Blutverlusten. Sonst könne er sich diesen Mangel nicht erklären. Ja, ich hatte Blutverluste.
Ich ging mit einer langen Einkaufsliste in die Apotheke. Nach kurzer Zeit fiel es sogar Kollegen auf, dass ich lebendiger war, ohne dass ich ihnen etwas erzählt hätte. Ich fühlte mich tatsächlich viel leistungsfähiger und lebensbejahender.

Als dann 1993 "HCL" festgestellt wurde, erfuhr ich im Bekanntenkreis von einer an "HCL" erkrankten, älteren Frau, die nach Rudolf Breuß gelebt hatte. Es ging ihr durch diese Kuren immer gut.
Das Büchlein "Krebs und Leukämie und andere scheinbar unheilbare Krankheiten mit natürlichen Mitteln heilbar", das die Breuß-Kur beschreibt, gab es nicht im Buchhandel. Ich bestellte es bei: Vertrieb der Breuß Broschüre, Jutta Merk, Büro Gehrenberg 39/1, 88239 Wangen/Allgäu.
Ich hielt mich an die hier beschriebenen Empfehlungen und trank sieben Wochen lang Tees und Säfte.
Die Blutwerte veränderten sich zum Positiven.

2001:
Im Januar sollte ich wegen starker Nackenschmerzen Diclofenac einnehmen.
Mein Magen rebellierte und ich nahm es daher nur für kurze Zeit ein.
Ab Februar fielen die Leukos jeden Monat um 300 und ich fühlte mich wieder sehr viel müder.
Ab April hatte ich auch arge Knieprobleme, sodass ich eigentlich gar nicht nach Goslar fahren wollte. Zum Glück tat ich es dann doch, denn der Professor sagte: "Wenn ihre Monozyten (sie waren auf 1 gefallen) wieder höher sind, werden Ihre Knieprobleme verschwunden sein." Im Mai 2001 riet mir der dann vortragende Professor mit einer Therapie noch im Sommer zu beginnen, als ich ihm meine seit Februar fallenden Blutergebnisse vorlegte.
Ich wollte meine im April begonnene Breuß-Kur schon aufgeben, doch ich dachte, der Sommer ist noch lang genug, um mit einer Therapie zu beginnen und machte mit der Breuß-Kur ohne rechte Hoffnung weiter.
Im August waren alle Werte wieder kräftig gestiegen. Die Monozyten waren über vier und mein Knie war wieder fast in Ordnung.
Jetzt weiß ich, dass meine Blutwerte auf Diclofenac negativ reagieren. Ich hatte zwar gelesen, dass die Tabletten bei Blutbildungsstörungen nicht vorbehaltlos eingenommen werden dürfen, aber mein Arzt sagte, für mich träfe das nicht zu. Ich schluckte sie und die Werte fielen.
Ein erneuter Abfall der Blutwerte stellte sich ein, als ich "Voltaren-Schmerzgel" wegen eines Tennisarms benutzte. Ich stellte dann fest, dass das Gel ebenfalls Diclofenac enthält.

Aktuell sind meine Blutwerte immer etwas schwankend, aber durch den Informationsaustausch in der HCL Selbsthilfegruppe fühle ich mich in meinem Handeln bestätigt, da ich bisher von härteren Therapien verschont blieb.
Ich bin im Nachhinein froh, dass ich 1989 die "leichte Chemotherapie" nicht gemacht habe und dass ich mir 2001 ein ausreichendes Zeitlimit gesetzt habe um einen Therapiebeginn hinauszuzögern.
Ich arbeite weiterhin daran mich gesund zu halten und meine Immunabwehr zu stärken. Dazu gehört es, dass ich auf jedes Medikament achte, dass mir verschrieben werden soll und dass ich täglich walke oder mit dem Rad fahre.

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