Haarzell-Leukämie-Hilfe e.V.


HZL-Patient, 54 Jahre

Nun ist ein gutes Jahr vergangen und ich möchte das jetzt zum Anlaß nehmen Ihnen meine Krankengeschichte mitzuteilen.
Auch ich habe von den Erfahrungsberichten besonders in der Anfangszeit meiner Erkrankung enorm profitiert.
Die Berichte haben mir parallel zu den Informationen meines Arztes weitere Details aufgezeigt die ich gesucht und gebraucht habe, um das alles zu verstehen und nachvollziehen zu können.

Also:
Ca.im juli 2006 hatte ich bei meinem Hausarzt einen Vorsorgetermin. Es wurde u.a. auch eine Blutuntersuchung gemacht. Ich war 53 Jahre alt. Mein Beruf ist Projektingenieur.
Nach ein paar Tagen teilte er mir mit, dass die Werte nicht ok. sind und ich noch mal wieder kommen solle. Auch die zweite Untersuchung war nicht ok., der Leukozytenwert sei zu gering. Eine dritte Untersuchung bestätigte das. Mein Arzt gab mir die Überweisung zu einem Hämatologen.

Ich erinnerte mich nun daran das ich machmal Probleme bei mir festgestellt hatte. Bei diversen Dienstreisen nach Rußland war mir hin und wieder schlecht gewesen. Ich hatte das mit der vielen Arbeit, dem wenigen Schlaf und dem ganzen Umfeld abgetan. Der Hämatologe untersuchte mich und stellte am 16.10.06 fest:
- Hb = 13,3
- Leuko = 2,1
- Thrombo = 153
Am 25.10.06 waren die Leukozyten bereits auf 1,7 weiter gesunken. Meine Milz hatte eine Größe von 14cm.

Der Hämatologe entnahm mir eine Rückenmarkprobe und schickte diese zur Uniklinik nach Lübeck.
Befund vom 23.10.2006: " Haarzell - Leukämie ".
Eine CT in Münster bestätigte die leichtgradig vergrößerte Milz.

Es erfolgte eine ausgiebige Besprechung mit meinem Hämatologen.
Der empfahl mir eine 5 -tägige Therapie mit Litak in seiner Praxis. Dadurch werde vorrübergehend mein Immunsystem sehr geschwächt sein. Während der Zeit solle ich in die Uni - Klinik nach Münster gehen.

Hier könne man mich beobachten, tägliche die Blutwerte prüfen und bei steigenden Werten wieder entlassen. Er machte mir klar, dass die Leukozyten bei dieser Erkrankung niemals mehr Normalwerte annehmen, ich damit aber weitgehend beschwerdefrei leben könne und das dieser Zustand viele Jahre gehalten werden kann.

Anfang Nov. 2006 hatte ich mich schwer erkältet. Die Litak - Therapie konnte deshalb noch nicht stattfinden.
Wir hatten diese dann auf die erste Jan. Woche 2007 verschoben.

Auf mögliche Nebenwirkungen während und nach der Litak - Therapie wurde ich hingewiesen, diese traten bei mir bis auf leichte Muskel - und Gelenkschmerzen sowie leichter Schwindel nicht ein. Nach der Therapie wurde ich mit nachfolgenden Blutwerten in die Uni - Klinik Münster geschickt:
- Hb = 13,6
- Leuko = 0,6
- Thrombo = 109
und nach 5 Tagen hiermit entlassen:
- Hb = 14,4
- Leuko = 1,1
- Thrombo = 136

Die Entscheidung nach Münster zu gehen war richtig, dort habe ich mich professionell aufgehoben gefühlt.
Mitte Febr. 2007 trat ich eine 3 - wöchige Reha - Maßnahme in Bad Oexen an. Das hat richtig gut getan.
Hier konnte ich mich wieder voll aufbauen und trat dann Mitte März 2007 meine Arbeit wieder an.

Regelmäßig alle 3 Monate werde ich nun untersucht. Meine Milz hat eine Normallänge von 11cm.
Die letzten Blutwerte sind wie folgt:
- Hb = 14,5
- Leuko = 2,9
- Thrombo = 212

Abschließend kann ich sagen:
Viel, viel Glück gehabt !!
Mein Hausarzt hat mich schnell an den richtigen örtlichen Hämatologen überwiesen. Dieser hatte mehrjährige Erfahrungen aus der Uni- Klinik in Münster im Fachbereich Leukämie vorzuweisen.
Deshalb hat der nichts dem Zufall überlassen sondern umgehend reagiert.
Heute gehts mir gut. Ich hoffe das bleibt auch so.
Sollte es irgendwann einen Rückfall geben, dann kann mittels der Litak - Therapie alles wiederholt werden. Das gibt mir die nötige Sicherheit.
Gelernt habe ich bei allem eines: Die Gesundheit ist das wichtigste Gut im Leben.
Meine Familie hat mich in der Zeit voll unterstützt, das war die zweite Therapie.

Mit freundlichem Gruß

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